August Merkel an Charlotte Haeckel, Halle, 28. Juni 1863, mit Nachschrift von Wilhelmine Merkel
Halle den 28ten. Juni 63.
Hochverehrte Frau Ober-Reg. Räthin
Nehmen Sie meiner Frau und meinen herzlichsten Dank, für die vielen Beweise Ihrer großen Teilnahme an unserm Glücke, wäre es uns nur möglich auch nur einen kleinen Theil unserer Schuld abzutragen.
Mit großer Freude vernahm ich endlich, als ich Ihnen in Berlin unsern Dank sagen wollte, daß Sie und der Herr Ober-Reg. Rath bei Ernst seien, da ich mich sogleich Ihres Versprechens erinnerte, wonach Sie uns auf der Rückreise in Halle besuchen wollten.
Ich und meinem lieben Frauchen wegen || daher die Bitte das Versprechen wahr zu machen, und bei uns bei Ihrer Rückreise absteigen zu wollen, und würde uns keine größere Freude gemacht werden können. Ich hoffe ganz bestimmt auf Ihr Kommen, unterlasse deshalb auch, Ihnen von unserm Glücke zu schreiben, da Sie sich davon viel besser selbst überzeugen werden.
Meine Mutter läßt Sie von Herzen grüßen, in letzter Zeit war sie immer etwas leidend, sie wird wohl am 6 oder 7ten Julya nach Bad Elster gehen.
Sie haben doch wohl die Güte, uns wissen zu lassen, wann Sie und der Herr Ober Reg. Rath zu uns kommen, um Sie am Bahnhofe abhohlen zu können. ||
Unser aufrichtiger Wunsch, daß diese wenigen Zeilen Sie, den Herrn Ober-Reg. Rath sowie unsern lieben Ernst und sein Frauchen wohl u. gesund antreffen.
Ich hoffe sagen zu können, auf recht fröhliches Wiedersehen in Halle.
Mit ganz besondrer Hochachtung grüßt herzlich Ihr
August Merkel
[Nachschrift von Wilhelmine Merkel]
Auch ich verehrte Frau, bitte herzlich, wenn es Ihnen irgend möglich ist, uns doch mit Ihrem lieben Besuche zu erfreuen, mein Mann hat mir schon so Vieles von Ihnen erzählt, dass ich mich sehr nach Ihrer Bekanntschaft sehne, und hoffe Sie, sowie Ihren Herrn Gemal recht bald bei uns begrüßen zu können.
Herzlichen Gruß.
Wilhelmine Merkel.
a eingef.: July