Paul Rottenburg an Ernst Haeckel, Glasgow, 21. Januar 1917
21/I 17
Liebster Freund
Tausend Dank für deinen Brief hoffentlich hat Deine reizende Großtochter inzwischen geheirathet und Du warst im Stande dem Feste in Leipzig beizuwohnen. – Dein 83ster Geburtstag naht heran (16/2.) Mögest Du den Tag nicht ganz allein verleben. –
Meine Gedanken suchen Dich fast täglich in Villa Medusa auf. Wenn wir doch noch einmal wirklich Aussprache mit einander haben koennten. Meiner lieben Frau geht es einen Schatten besser – sie schläft Etwas in der ersten Haelfte der Nacht und hustet weniger – das Resultat eines Uebergangs von elektrischer Waerme zu Kohlenfeuer. Meine „Arthri“ und andere „tis“ fluchen aber sonst darf ich nicht klagen.
Gruesse Kinder und Kindeskinder
Dein Frieden ersehnender
Paul R. –