Fol, Hermann

Hermann Fol an Ernst Haeckel, Genf, 29. September 1866

Genf den 29 September 66.

Lieber Herr Professor.

Ich höre vom Director der Dampfschifffahrt in Marseilles das a man dieses Jahrb wie voriges Jahr nicht in Messina anlanden kann. Die Sicilianer überhaupt haben ihre Quarantaines niedergebrandt und weisen jedes Schiff das sich auf den Küsten zeigt durch Kanonenschüsse ab. Dadurch allein haben sie schon im vorigen Winter die Cholera abgehalten. –

Claparède geht, wie Sie vielleicht wissen, nach Neapelc mit seiner Frau. || Es wäre angenehm uns dort zusammen zu treffen. Wenn wir weiter fahren wollten so würde ich lieber Malta, Capri, oder Palma vorschlagen. Überall müssen wir aber Quarantaine machen, wenn wir nicht das Glück haben die Cholera dortd sehr stark e zu treffen.

Miklucho ist noch bei mir; wahrscheinlich wird er nicht mit uns kommen. Seine Gesundheit ist besser als bei seiner Ankunft in Genf. Ich habe mir hier ein Instrument machen lassen, weit einfacher und practischer als das || von Gegenbaurf, um Gegenstände auf einer Glasscheibe genaug zu copiren. Da Sie sich ein solches kaufen wollten, so würde ich Ihnen rathen sich zuerst das meinige anzusehen.

Wir werden unsere Pläne weiter in Genf besprechen; aber in allen Fallen müssen wir durch Marseilles fahren um nicht zwei malh Quarantaine zu machen.

Auf baldiges wiedersehen

Ihr ergebenster

H. Fol

a gestr.: M; b korr. aus: jahr; c korr. aus: Neapl; d eingef.: dort; e gestr.: an; f korr. aus: Gegenbauer; g eingef.: genau; h korr. aus: male

 

Letter metadata

Author
Recipient
Dating
29.09.1866
Place of origin
Country of origin
Possessing institution
EHA Jena
Signature
EHA Jena, A 1816
ID
1816