Ernst Weiß an Ernst Haeckel, Berlin, 14. Februar 1889
Berlin d. 14.2.89.
NW., Luisenplatz 2.
Lieber Freund!
So eben erfahre ich aus der Zeitung den Hingang Deiner guten Mutter, die so selten lange den Ihrigen erhalten geblieben ist. Da leben sogleich wieder frisch die alten dankbaren Erinnerungen auf und gern stelle ich mir, wie schon oft, die Frage, wie wäre es wohl mit meiner || Zukunft geworden ohne Deine Eltern und deren Hilfe.
Ich möchte heute ausdrücklich bezeugen, daß das dankbare Gefühl dafür nie in mir erkaltet gewesen ist, wenn es mir auch nicht möglich gewesen ist, besonders meinem alten Kameraden gegenüber es zu erkennen zu geben. Heute sei es denn aber wieder ausgesprochen.
Herzlichste Theilnahme begleitet || auch meinerseits die liebe Verstorbene in ihr Grab. Dir und Deinem Bruder aber und Eurer Familien gehören die besten Wünsche.
Deines getreuen Freundes
E. Weiß.