Ernst Haeckel an Wilhelm Breitenbach, Jena, 2. Februar 1914
Jena 2.2.1914.
Lieber Herr Doktor!
Ihren Wunsch betreffend die „Kunstformen der Natur“ kann ich zu meinem Bedauern nicht erfüllen. Mein Schwiegersohn Prof. Hans Meyer ist zwar Chef des Bibliographischen Instituts, in dessen Verlag sie erschienen sind, hat aber mit der geschäftlichen Verwaltung (die in den Händen seiner beiden Brüder liegt) Nichts zu thun. Er hat mich stets gebeten, bei betreffenden Verhandlungen von seiner Person und unseren nahen verwandtschaftlichen Beziehungen abzusehen. Auch hat er z. B. meinen wiederholten Rat, für eine Ausgabe der „Kunstformen“ in England (– wo das Interesse dafür und die Verbreitung viel größer sein würden, als es in Deutschland der Fall ist. –) Sorge zu tragen, direkt abgelehnt, weil die Bedingungen zu ungünstig seien. || Die Herausgabe der Gesammelten Schriften von Fritz Müller, von der mich sein Neffe, Prof. Alfred Möller in Eberswalde unterrichtet hat, ist ein sehr schwieriges u. kostspieliges Unternehmen. Die Publikation soll im Laufe dieses Jahres (– bei Gustav Fischer hier? –) erfolgen. Wenn möglich, werde ich Ihnen ein Exemplar zu verschaffen suchen. Eine Biographie von F. M. soll später nachfolgen; der Briefwechsel ist sehr ausgedehnt und zerstreut. –
Für Ihre hübsche Skizze meines Lebens ( – im Anfang von die „Natur als Künstlerin“) – besten Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr alter
Ernst Haeckel.