Paul Rottenburg an Ernst Haeckel, Glasgow, 14. Februar 1909
Paul Rottenburg.
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Rottenburg, Glasgow.
14 Feb. 1909.
Liebster Freund!
Nachträglich noch besten Dank für Deinen lieben Brief vom 27/12. – vor Allem aber die herzlichsten Glückwünsche zum 16ten Deinem 75sten Geburtstage. Hoffentlich bist Du so frisch wie im September in der Schweiz und October in Berlin noch lange lange Jahre und erfreust dich außer an deiner Arbeit an dem Wohlergehen von Schwester || Röschen und der Familie. –
Meine letzte Marmelade Sendung datirt so weit zurück daß ich eine neue für den 16ten vorrücken ließ und um nicht allzu materiell zu erscheinen sandte ich Dir 2 Bände der schottischen Antarctic Expedition (Dr. Bruce) Zoologie, die Dir hoffentlich neu und Dich interessiren. –
Laß mich, bitte, außerdem wißen sobald ein neuer Harris tweed Stoff am Platze ist. – ||
Ich bin heute früh vom London zurück gekommen – fahre Donnerstag Abend nach Berlin und bin Sonnabend 20sten früh in Hotel Adlon Berlin. Für heute in 8 Tagen erbitten sich die Ehre Deines Besuches „Missie“ und P. R. – es gibt nur ein belegtes Brötchen! –
Ueber den „abgeglitschten“ Nobel Preis habe ich mich weidlich geärgert. –
Für den 5ten März habe ich für Tante Ida und mich via Brindisi nach || Cairo gebucht. Meine Frau sehnte sich dermaßen nach ihren Töchtern, daß ich nachgeben mußte. „Schwachheit Dein Name ist Mann!“ Ich laße Tante Ida in Assouan und komme schnurstracks per preference via Genua zurück. –
Mit den herzlichsten Grüßen von Haus zu Haus und Glückwunsch auch von „Tante Ida“
Stets Dein
Paul Rottenburg