Geheeb, Adalbert

Adalbert Geheeb an Ernst Haeckel, Freiburg im Breisgau, 9. September 1900

Freiburg i. Breisgau

Göthestraße, 39, III,

den 9. September 1900.

Hochgeehrter, lieber Herr Hofrath!

Endlich komme ich Ihnen meinen herzlichsten Dank auszusprechen für das 3. u. 4. Heft Ihrer wundervollen „Kunstformen der Natur“, welche meiner lieben Frau u. mir die größte Freude machen u. uns immer || von Neuem entzücken. Einer Zeitungsnotiz zu Folge wollen Sie Mitte dieses Monats nach Java reisen, ich eile, Ihnen meine besten Wünsche zur glücklichen Reise zuzurufen u. werde in Gedanken oft u. gern bei Ihnen sein. In Buitenzorg hält sich schon seit 2 Jahren einer meiner besten Moosfreunde auf, Max Fleischer, von Haus || aus Kunstmaler, aber ein sehr scharfsichtiger Bryologe, der dort die Moosflora von Java studirt u. die „Musci frondosi Archipelagi indici“ herausgiebt, von welcher bereits 2 Serien (à 50 Species) erschienen sind. Sollten Sie in Buitenzorg Station nehmen u. dem deutschen Landsmann Max Fleischer (irre ich nicht, so ist er ein Schlesier?) einmal aufsuchen, so bitte || ich, ihn herzlich von mir zu grüßen. Eine kleine, sehr populär abgefaßte Schrift „Die Milseburg im Rhöngebirge und ihre Moosflora“ habe ich letzthin vollendet, sie wird in Fulda gedruckt werden, dann werde ich mir erlauben, Ihnen ein Exemplar zuzusenden. ‒

Nochmals alles Glück wünschend für die schöne Reise, verbleibe ich, hochverehrter Herr Hofrath, stets

Ihr treu u. dankbar

ergebener A. Geheeb.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
09.09.1900
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 957
ID
957