Justus Aischmann an Ernst Haeckel, Jena, 25. Februar 1914
25.II.14.
Hochverehrter Herr Geheimrat!
Unliebsam verspätet zwar, aber gleichwohl aus vollem Herzen gestatten Sie auch mir Ihnen aus Anlass Ihres 80. Geburtstages ehrfurchtsvollsten, aufrichtigsten Glückwünsche darzubringen und Ihnen innig zu danken für die grossen, befreienden Gesichtspunkte, die mir, gewonnen aus unablässiger Vertiefung in Ihre wahrhaft klassischen Meisterwerke, als stete Norm meines Denkens und Handelns gelten. Möge Ihnen die bis heute treu gebliebene geistige Frische und Lebendigkeit in unverändertem Masse erhalten sein, wenn wir in fünf Jahren den 85. Jahrestag Ihrer Geburt festlich begehen in unerschütterlicher Liebe und Treue zu Ihnen, hoch-||verehrter Meister!
Mit ausgezeichneter Hochachtung bin ich Ihr ergebener
stud. rer. nat. Justus Aischmann
Mitglied des Deutschen Monisten Bundes
Jena, | Sofien-Strasse 9.III. | bei Richter.