Bamberger, Karoline Rosalie Marie

Karoline Rosalie Marie Bamberger an Ernst Haeckel, Zürich, 9. November 1907

Zürich, 9.11.1907.

Siriusstr. 10.

Hochverehrter Herr Geheimrat!

Durch unsre gemeinsame Freundin, Frau Prof. Ruge, ‒ auch durch Prof. Lang ‒ weiß ich, daß auch eine Ihnen ganz Fremde wagen darf, Sie mit einer Frage zu belästigen, und auf eine liebenswürdige Antwort von zwei Zeilen zu hoffen.

Ich übersetze gerade den II. Teil der Arrheniusʼschen „Weltenentwicklung”, den er „Der Mensch vor dem Weltenrätsel" nennt, aus dem Schwedischen. Im Vorwort citirt er „Häckel”, || kann mir aber nicht angeben, wo das deutsche Original zu finden wäre. Wörtlich übersetzt heißt der Satz: „Blos durch sein Entstehen wird das Entstandene erkannt.” Ist das richtig?

Arrhenius, mit dem wir befreundet sind, riet mir selbst, mich an Sie, sehr verehrter Herr Geheimrat zu wenden; und Sie würden in der Tat durch eine kurze Karte hoch erfreuen und beglücken Eine, die schon immer zu Ihren Verehrerinnen zählte, nämlich Ihre sehr ergebene

Frau Prof. Bamberger.

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
09.11.1907
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 8173
ID
8173