Bockelmann, Friedrich

Friedrich Bockelmann an Ernst Haeckel, Rudolstadt, 15. Februar 1908

Rudolstadt 15.2.08.

Excellenz!

lieber Herr Professor!

In m. Kalendarium ist der 16 dieses [Monats] dick roth angestrichen, mich zu erinnern, daß mein hochgeehrter philosophischer u. naturwissenschaftlicher Lehrer und Meister am 16.2.34 geboren wurde und mich veranlaßen soll, mit den besten Wünschen herzlichst zu gratuliren. || Ich, auch ein 1834er fange an zu "altern", was ich besonders bedauern muß, da stets kleine Unpäßlichkeiten, abgesehen von einer augenblicklichen Influenz, mich verhinderten nach dem geliebten Jena zu kommen, um im naturwissenschaftlichen Vereine geistige Nahrung, nach der ich noch immer verlange, einzunehmen.

Besonders schmerzlich war es mir, daß ich ebenfalls durch Unpäßlichkeit || verhindert wurde, meinem alten Freunde Bernhard Schultze zum 80t. persönlich meine Ovation zu bringen. Enfin! l'homme propose dieu et l'influence disposent.

Bitte mich und m. Familie auch den Ihrigen zu empfehlen, wie wir gemeinsam Ihnen dauerndes Wohlsein und Glück wünschen.

In alter bleibender Verehrung

Excellenz

Ihr treuer

FBockelmann

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
15.02.1908
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 7193
ID
7193