Alexander Braun an Ernst Haeckel, Berlin 30. September 1861
Berlin den 30ten September
1861
Lieber Herr Doctor!
Seit wir in Berlin zurück sind verfolgt meine Gedanken das anhaltend gute Wetter, das uns in Heringsdorf so sehr gefehlt und mich von so manchem abgehalten hat. Ich habe Ihnen zwar schon mündlich die Corswander 8strahligen Sternchen empfohlen, auch schon mündlich noch um ein Quantum Isoëtes gebeten, aber ich kann nicht umhin Ihnen meine Bitte noch einmal ans Herz zu legen. Die Isoëten schrumpfen leider sehr ein und viele der kleinen Exemplare sind steril, so daß ich sehr nöthig meinen Beitrag zu dem von Rabenhorst abzugebendem Quantum haben sollte, auch || gerne noch einige lebende für den Garten erhielte. An der Stelle, wo ich zuletzt mit Ihnen gesammelt habe, von wo Sie hinreichenden Vorrath herausziehen können ohne sich zu entkleiden; ein kleines Fußbad wird ausreichen. Die dicksten Exemplare sind die am besten fructificirenden.
Ich hoffe meine Zeilen treffen Sie noch in Heringsdorf und zwar, ebenso wie Fräulein Anna, ganz hergestellt und das herrliche Wetter freudig genießend. Empfehlen Sie uns alle aufs freundlichste allen Ihrigen!
Mit herzlichsten Grüßen
Ihr A. Braun