Wilhelm Breitenbach an Ernst Haeckel, Odenkirchen, 28. Februar 1898
WILH. BREITENBACH
DR. PHIL.
ODENKIRCHEN, DEN 28/2.1898
Sehr geehrter Herr Professor!
Seit längerer Zeit wünschte ich gern ein Bild Fritz Müllers zu besitzen. Ich schrieb deßhalb an Francis Darwin und fragte ihn, ob er mir nicht aus der Sammlung seines Vaters ein solches leihen könne, damit ich von demselben eine Neuaufnahme anfertigen könne. F. D. war so liebenswürdig, sich das Photographie-Album || aus Down kommen zu laßen und mir das darin befindliche, aus dem Jahre 1865 stammende Bild zu schicken. Da ich nicht weiß, ob Sie dieses Bild kennen, so gestatte ich mir, Ihnen einen Abzug desselben hier beizulegen. Ich finde, daß Fritz Müller seinem Bruder Hermann überraschend ähnlich ist.
Wenn Sie ein anderes Bild Müllers besitzen, || würde es mich außerordentlich interessiren, auch dieses kennen zu lernen. Vielleicht darf ich Sie bitten, mir dasselbe in diesem Falle auf wenige Tage zu leihen.
Ich bin nämlich dabei, Bilder von Naturforschern zu sammeln, denen ich besondere Verehrung entgegen bringe. Da mir einer meiner hiesigen Freunde seine Kunst zur Verfügung stellt, so kann ich auch solche Bilder || sammeln, die nicht im Handel zu haben sind.
In der Hoffnung, daß es Ihrer Frau Gemahlin so wie Ihnen selbst gut geht, bleibe ich in alter Treue
Ihr ergebenster Dr. W. Breitenbach