Bartholomäus von Carneri an Ernst Haeckel, Marburg an der Drau, 31. Dezember 1903
Marburg 31/1203.
Hochverehrter innigstgeliebter Freund!
Tausend und tausend Dank. Sie sind mir zuvorgekommen, aber darum sind die Wünsche, die ich Ihnen darbringe, nicht minder warm. Es gibt nichts [Gutes, das ich Ihnen nicht] wünschte und vor allem, daß der Süden die gewünschte Wirkung thue. Mir geht es wohl schlechter || aber noch immer nicht über meine Kraft und dank meinen einzig guten Kindern bewahre ich mir zur Genüge die gewohnte Heiterkeit.
Stundenlang rede ich oft mit Ihnen, dem ich so unendlich viel verdanke.
Mit den herzlichsten Grüßen von uns allen an Sie Beide Ihr
treuergebener
Carneri
[Zusatz zur Transkription von Friederike Basso von Gödel-Lannoy]
Hochverehrter Herr Professor! Papa wollte es sich durchaus nicht nehmen lassen Ihnen eigenhändig zu danken. Mit dem Schreiben geht es schon sehr schwer und thut er es auch nur mehr sehr selten. Erlauben Sie, daß ich hier unseren wärmsten Dank für die freundlichen Wünsche, die wir auf das Allerherzlichste erwidern, anfüge. Möchte das kommende Jahr ein möglichst gutes sein für Sie und alle Ihre Lieben!
In warmer, aufrichtiger Verehrung Ihre ergebene
Fritzi Basso