Missiv des Prodekans der philosophischen Fakultät, Ernst Haeckel, Jena, 7. März 1874
Senior venerande!
Assessores gravissimi!
Herr Hermann Ludwig Stier Oberlehrer an der Realschule I. Ordnung zu Chemnitz bewirbt sich um die Promotion in absentia. Die vorgeschriebenen Bedingungen sind sämmtlich erfüllt. Die vorgelegte Abhandlung über Graf Heinrich von Plauen Hochmeister des Deutschen Ordens ersuche ich Herrn Collegen Wittich gefälligst zu beurtheilen.
Hochachtungsvoll
Jena 7. März 1874
Haeckel
der Zeit Prodecan
Beschluss:
Promotion
Haeckel ||
N.B. dieser Promotions-Fall ist nach dem Praecedenz-Fall des Oberlehrers Zimmermann in Chemnitz (Collegen des Candidaten) zu erledigen, der ganz denselben Bildungsgang, wie der Candidat, durchgemacht, dieselben Examen bestanden hat und am 12. März 1871 von unserer Facultät in absentia promovirt worden ist.
Haeckel
d. Z. Prodecan
beehre ich mich die mir zur Prüfung vorgelegte Schrift: „Graf Heinrich von Plauen“ von Hermann Stier mit dem Bemerken zurückzusenden, dass dieselbe als im Allgemeinen genügend für den vom Verfasser gewünschten Zweck bezeichnet werden kann, – daß indeß vor der Uebergabe zum Druck noch ein paar kurze Zusätze empfehlenswerth sein würden:
1) zum Schluss der einzig fließenden und gefälligen Darstellung eine zusammenfassende Würdigung des Helden, und
2) eine kritische Angabe über die vom Verfasser benutzten Quellen.
Hochachtungsvoll
Jena, 14. März 1874
Wittich
Hiernach für die PromotionSnell
EbensoStickel
- Nipperdey
- E. E. Schmid
- Hildebrand
- Delbrück
- A. Geuther
- C. Bursian
- Fortlage
- Moriz Schmidt