Max Vollert an Ernst Haeckel, Jena, 12. Juni 1915
DER KURATOR
DER GROSSH. U. HERZOGL. SÄCHS.
GESAMT-UNIVERSITÄT.
JENA, D. 12. Juni 1915.
Hierzu: 1 Abschrift
Hochverehrte Exzellenz!
Meine Bemühungen, der Ernst Haeckel-Stiftung die Schenk-Steuer von der letzten Zuwendung von 30 000 M zu ersparen, hatten zwar den Erfolg, dass der Steuerbescheid des Grossherzoglichen Erbschaftssteueramts in Weimar aufgehoben wurde. Ich erhielt aber nun das in Abschrift beiliegende Schreiben des Königlichen Stadtrentamts München I., wonach dieses Anspruch auf die Steuer von einer Einzelzuwendung von 1500 M (zu 5% 750 M) erheben zu wollen scheint. Ich bitte, von dem Schreiben einstweilen Kenntnis zu nehmen und werde mir erlauben, in Kürze bei Ihnen vorzusprechen.
In bekannter Verehrung
Vollert
Seiner Exzellenz
Herrn Wirklichen Geheimen Rat
Professor Dr. Haeckel
hier.||
Abschrift.
Num. 10245.
Königliches Stadtrentamt München I.
Betrifft: Schenkungssteuer
Sch. V. 51/1915
München, den 10. Juni 1915.
Alter Hof, Burgstr. 8/0
Zimmer Nr. 1–25.
An | den Herrn Kurator der Grossherzoglichen | und Herzoglichen Gesamt-Universität Jena.
Das Großherzoglich Sächsische Erbschaftssteueramt Weimar hat die Angelegenheit betreffend Besteuerung der Schenkung an das phyletische Archiv der Universität Jena zu 30 000 M hierher zur Behandlung überwiesen. Auf eine Anfrage an den Monistenbund teilte teilte dieser mit, dass ein Einzelbetrag von 15 000 M direkt durch den Spender an Herrn Professor Haeckel zur „freien Verfügung“ überwiesen wurde.
Ich gestatte mir das Ersuchen zu stellen, im Benehmen mit Herrn Professor Haeckel den Wohnsitz des Spenders festzustellen, wenn irgend angängig wolle auch Abschrift desjenigen Teiles des Überweisungsschreibens vermittelt werden, der sich auf die Verwendung der Spende bezieht.
gez. Stoecklein
K. Regierungsrat