Emil Venator an Ernst Haeckel, Dessau, 1. März 1910
KOMMERZIENRAT EMIL VENATOR
DIRECTOR DER DESSAUER ZUCKER-RAFFINERIE
G. M. B H.
DESSAU, DEN 1. März 1910
Herrn Professor
Dr. Ernst Haeckel
Excellenz
Jena.
Ich habe mich außerordentlich gefreut über Ew. Excellenz liebenswürdiges Schreiben vom 26. Februar und die prachtvolle Büchersendung und spreche Ew. Excellenz meinen allerherzlichsten und || aufrichtigsten Dank aus für Ihre große Güte.
Wenn ich ja auch Ihre Hauptwerke in meiner Bibliothek hatte, so sind mir die gütigst gesandten und mit persönlicher Widmung versehenen Werke doppelt teuer. Sie werden so lange ich lebe zu den Juwelen meiner Büchersammlung gehören. Also nochmals innigsten, herzlichsten Dank! –
Es hat mir, der ich seit meiner Jugend ein überzeugter, begeisterter Anhänger der Entwicklungslehre bin, eine ganz besondere Freude gemacht, mein Scherflein zur Einrichtung des Phyletischen Museums beitragen zu können. Herr Professor Plate hat mir so interessante Erläuterungen über alles Geplante gegeben, || daß ich mit dem größten Interesse dem Ausbau des Museums folgen werde. Es ist mein Stolz, zu den Förderern Ew. Excellenz’ Lieblingswerks zu gehören.
Mein Vorname ist „Emil“.
Indem ich hoffe, daß Ew. Excellenz noch recht, recht lange in gewohnter Rüstigkeit an Ihrem herrlichen Werke arbeiten können, verbleibe ich Ihr
dankbar ergebener
E. Venator