Bartholomäus von Carneri an Ernst Haeckel, Marburg an der Drau, 9. Januar 1888
Marburg 9. Jänner 1888.
Verehrter und geliebter Freund!
Keinen Brief, nur einen Gruß, der Ihnen dankt für die freundliche Zusendung Ihres System der Siphonophoren, das ich mit namenlosem Staunen – von einer solchen Mannigfaltigkeit hat unser Einer keinen Dunst – gelesen habe; der Ihnen sagt, daß es mir gut genug, meinen Kindern, zu welchen ich am 20. Dieses (Hôtel Meissl) mich begebe, recht gut geht; und Ihnen das bei-|| liegende Büchlein, das mit Presto-Prestissimo Eine und dieselbe Verfasserin hat, und an dem die Genialität unverkennbar ist, für eine Raststunde, die doch auch Sie sich gönnen müssen, bestens empfiehlt.
Ich bin soeben mit einem kleinen Essay: Causalität und Sittlichkeit fertig geworden, – doch halt! Sie brauchen keinen Brief. Bringe ich den Artikel wo unter – mein geliebter Kosmos geht mir schmerzlich ab – so schreibt wieder
Ihr
treuergebener
B. Carneri