Klinghammer, Waldemar

Waldemar Klinghammer an Ernst Haeckel, Rudolstadt, 16. Februar 1914

Seiner Excellenz

Herrn Professor Dr. Ernst Haeckel in Jena

widmet das beifolgende Sonett im Gefühle unbegrenzter Hochachtung und mit den allerherzlichsten Glückwünschen zum hohen Ehrentage

der stets getreue Verehrer

Waldemar Klinghammer

aus Rudolstadt ||

Motto: Die Ueberzeugung ist des Mannes Ehre.

Durch enge, ausgetretne, dunkle Gassen

Drang siegreich Deiner Forschung heller Strahl,

und auf dem Weg zum Wahrheitsideal

Hast Du Dein Ziel nie aus dem Aug' gelassen.

Der Herde Stumpfsinn, das Geschrei der Massen,

Der Pfaffen Ruf nach Kreuz und Marterpfahl

Sie ließen bis ans eherne Portal

Des neuen Tempels niemals Dich erblassen.

Fiel auch in Trümmer, was in jungen Tagen

Dich mit der Ueberliefrung auch verband,

Aufrechten Hauptes hast Du es ertragen.

Was Du genommen gabst Du reichlich wider,

Du wiesest Wege in ein hell'res Land, ‒

Den mut'gen Führer preisen tausend Lieder!

Zum 16. Februar 1914.W. K.

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
16.02.1914
Entstehungsort
Entstehungsland
Zielort
Jena
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 45206
ID
45206