Ella von Crompton an Ernst Haeckel, Steglitz, 23. Dezember 1911.
Steglitz – Albrechtstr. 72.
23.XII.11.
Hochverehrte Excellenz,
von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, ein recht glückliches und gesundes Weihnachtsfest! Hoffentlich haben sich die bösen Schmerzen wieder etwas gebessert; das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen!
Mir geht es schon wieder etwas besser; ich bin jetzt schon länger am Tag auf und schreitet die Besserung || ganz gut vorwärts; sodaß ich doch hoffe in absehbarer Zeit mit den Zeichnungen für die botanische Arbeit, auf die ich mich schon sehr freue, beginnen zu können. Herr Dr. Vogtherr ließ mich nämlich wissen, daß es jetzt soweit damit wäre.
Meinem Mann gefällt es in seiner neuen Stellung auch recht gut, wenn es auch recht anstrengend für ihn ist.
Ihnen, hochverehrter, lieber, guter || Herr Geheimrat, nochmals von Herzen recht frohe Weihnachten wünschend, tut es mir nur so unendlich leid, daß ich Ihnen nicht die kleinste Aufmerksamkeit arbeiten konnte und bitte Sie deshalb sehr, mit dem kleinen Blumengruß vorlieb zu nehmen.
Auch bitte ich Sie, mich Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin bestens zu empfehlen.
Mit den herzlichsten, aufrichtigsten Grüßen und Wünschen, einer Empfehlung von meinem Manne bin ich immer
Ihre Sie stets hochverehrende, Ihnen innig dankbare, Ihnen immer treu ergebene
Ella v. Crompton