Johann Kimla an Ernst Haeckel, Jitschin, 23. Februar 1909
Jitschin, 23 Feb. 1909.
Euere Excellenz!
Da ich vorige Woche krank war, erlaube ich mir erst jetzt (obzwar verspaetet), Euerer Excellenz meinen ergebensten Glueckwunsch zum 75 Geburtstage zu unterbreiten. Es ist mir nicht moeglich, meiner Dankbarkeit Euerer Excellenz gegenueber den gehoerigen Ausdruck zu verleihen; nur die monistische Litteratur, deren erster Vertreter Euere Excellenz sind, gibt auch den einsamen Freidenkern die Gewissheit, dass es auch dort tagen wird, wo zur Zeit noch immer das Mittelalter herrscht.
Ich wuensche Euerer Excellenz noch wenigstens ein Vierteljahrhundert fuer die Aufklaerung segensreich zu wirken, und indem ich bitte, fuer das Phy-||letische Museum einen kleinen Beitrag (den ich, dem Wunsche Euerer Excellenz entsprechend, direkt an das Universitaets-Rentamt zu senden mir erlaube) guetigst annehmen zu wollen,
zeichne ich
hochachtungsvoll
Dr J Kimla,
K. K. Finanz-Concipist.