Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Georg Reimer, Jena, 18. November 1878

Jena 18 Nov 78

Lieber Georg!

Beifolgend sende ich Dir die kleine Photographie in Cabinet-Format, und zugleich die größere von der sie abgenommen ist. Es wird gut sein, wenn Du Beide an den Kupferstecher Weger schickst, und ihm dabei bemerkst, daß die verkleinerte Aufnahme, nach der er den Stich machen soll, in der Form zwar sehr genau, aber im Tone viel zu dunkel ist; – um so mehr als mein blondes Haar jetzt schon hübsch gräulich ja sogar weißlich wird (zu Agnes großem Kummer!). ||

Die ersten 8–10 Bogen Manuscript werde ich Dir in den nächsten Wochen senden.

Die Tafeln wird Giltsch machen.

Deinem Wunsche entsprechend werde ich in die Sammlung populärer Vorträge, die bei E. Strauss erscheint, nur die „Perigenesis der Plastidule“ aufnehmen, nicht die „Arabischen Korallen“. Sollte es für den besseren Absatz der letzteren nicht zweckmäßig sein, sie a als „passendes Weihnachtsgeschenk“ jetzt nochmals anzukündigen, etwa mit beifolgendem Zusatz? ||

Das Buch ist außerordentlich wenig bekannt, gefällt aber immer sehr, wo es gezeigt wird. Ich glaube, es ist wohl zu wenig angezeigt.

Zu dem glücklich bestandenen Bauführer-Examen Deines Konrad gratuliren wir bestens. Dasselbe soll ja jetzt recht schwierig sein!

Meine Schwiegermutter, die kürzlich wieder einen leichten Schlag-Anfall hatte, befindet sich besser, ist jedoch noch sehr schwach.

Sonst geht es uns gut. Die Kinder sind jetzt recht frisch, aber auch heidenmäßig wild (Erbstück von der Mutter!! – nicht von dem sanften Vater! –)

Mit herzlichsten Grüßen an Dich und die Deinigen

Dein

E. Haeckel

a gestr. zu

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
18.11.1878
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
Staatsbibliothek Berlin PK, Verlagsarchiv Walter de Gruyter
Signatur
M 7704 Dep. 42, R1, Haeckel, Ernst, Bl. 116r-117r
ID
40575