Ernst Haeckel an Julius Rodenberg, Jena, 25. Juni 1890
Jena 25. Juni 1890
Hochgeehrter Herr Doctor!
Beifolgend übersende ich Ihnen das Manuscript meiner „Algerischen Erinnerungen“ (in 80 Blättern). Sollte Ihnen das Erscheinen desselben in der „Deutschen Rundschau“ wünschenswerth sein, so würde es mir lieb sein, die Correcturen des Aufsatzes innerhalb des Monats Juli zu erhalten, da ich Anfang August auf längere Zeit in die Alpen reise. || Sollten Sie hingegen beim Durchlesen des Aufsatzes finden, daß derselbe sich nicht für die „Deutsche Rundschau“ eignet, so möchte ich Sie bitten, mir denselben baldigst (recommandirt) zurückzuschicken, da ich bereits von mehreren anderen Zeitschriften dringend um dessen Überlassung ersucht worden bin.
Mit freundlichen Grüßen hochachtungsvoll
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel ||
P.S. Sollte Ihnen statt des Titels: „Algerische Erinnerungen“ vielleicht die Bezeichnung „Algerische Reisebilder“ oder „Algerische Eindrücke“ passender erscheinen, so bin ich einverstanden.
E. H.
Herrn
Dr. Julius Rodenberg
Berlin. ||
[Notizen von Rodenbergs Hand:]
1) v. Eckardt, p. 65.
2) Das Deutsch-engl. Abkommen
3) Es sind nicht 80, sondern nur 77 Blätter – auf dem letzten (77.) ist auch der Schluß deutlich zu erkennen
* bis Blatt 24 noch durchzucorrigiren.
* Die deutsche Colonialstelle S. 30 zu streichen? ||
[Notizen von fremder Hand:]
Haeckel schreibt selbst nicht consequent:
einmal Mittel-Meer, ein anderes Mal: Mittelmeer, bald Falten-Gebirge, bald Faltengebirge, Küsten-Gebirge, u. Küstengebirge, Dattel-Palme und Dattelpalme, b Pflanzen-Welt und Pflanzenwelt, Nord-Africa und Nordafrica, Halfa-Gras und Halfagras.c
a gestr.: bis; b gestr.: Pflanzenwelt und; c Text weiter am linken Rand von Seite 2, quer zur Schreibrichtung: Halfa-Gras und Halfagras.