Ernst Haeckel an Julius Rodenberg, Jena, 22. Mai 1888
Jena 22 Mai 88
Verehrtester Herr Doctor!
Ihrer freundlichen Aufforderung, einen Bericht über „Darwins Leben“ für die „Deutsche Rundschau“ zu schreiben, kann ich leider nicht Folge leisten, da ich noch bis zum Herbste mit dem Abschlusse meiner großen Challenger-Arbeiten (– über 3000 pg. Text in Gr. Quart, mit 222 Tafeln! –) zu thun haben werde. ||
Im nächsten Winter hoffe ich aber endlich frei zu sein, und Ihnen dann sicher einen Beitrag für die „Deutsche Rundschau“ (– wenn auch über einen anderen Gegenstand –) liefern zu können.
Was „Darwins Leben und Briefe“ betrifft, so glaube ich, daß die gewandtere Feder meines Collegen Preyer – || oder auch meines Freunds Ernst Krause (– Carus Sterne –) in Berlin Ihnen einen besseren Bericht liefern wird, als ich es zu thun im Stande wäre. Einer neulichen gelegentlichen Äußerung von Preyer entnahm ich, daß er sehr gern dazu bereit sein würde. ||
Hoffentlich geht es Ihnen und Ihrer verehrten Frau Gemahlin gut!
Mit den freundlichsten Grüßen hochachtungsvollst
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel