Ernst Haeckel an Charlotte Haeckel, Saló, 9. September 1888
Sonntag 9. Septb 1888. Saló
Liebste Mutter!
Einen completen Regen-Sonntag in Saló (am S.W. Ende des herrlichen Garda-See) benutze ich, um Dir einen herzlichen Gruß zu senden. Ich hatte mit Walter u. Lisbeth 8 sehr schöne Reise-Tage in Süd-Tӱrol und Verona, während Agnes mit Emma in Jenbach (Nord-Tyrol) zurückgeblieben ist, zunächst zur Sommerfrische von 14 Tagen. Wir denken noch etwas 5 – 6 Tage am Garda-See zu bleiben (Adresse: Riva, Tirol). || Dann kehren wir über Bozen nach Jenbach zurück, holen dort (etwa am 16. Septb) Agnes und Emma ab (– Adr. Hôtel Bräuhaus, Jenbach, Tirol) – und gehen noch auf 3 – 4 Tage nach München (der Ausstellung halber). Spätestens am 24. Sept. werden wir wieder in Jena sein. Dort denke ich 8 Tage zu bleiben und dann zu Dir zu kommen; wenn möglich einige Wochen bei Eschke im Atelier Öl-Malen. Hoffentlich geht es Dir gut!
Herzlichste Grüße an alle Lieben
Dein treuer Ernst.
(Alle 3 sehr wohl u. munter).