Charlotte Haeckel an Agnes Haeckel, Potsdam, 23. September 1878
Potsdam 23/9 78.
Liebe Agnes!
Eben war Karl hier, der Dich herzlich grüßt, und brachte mir beifolgenden Bericht von Ernst mit der Bitte ihn Dir gleich zu schicken; ich benutze die Gelegenheit, Dich und die Kinder herzlich zu grüssen, was wohl in Gedanken täglich geschieht, denn oft frage ich mich wohl, wie mag es meinen || Lieben in Jena gehn? Hoffentlich habt Ihr alle den Kartar überwunden und geht es auch Deiner lieben Mutter besser. Tante Bertha , die Dich herzlich grüßt ist zu Karl Geburtstag am 20sten hergekommen und bleibt bis Mittwocha bei mir; leider ist sie nicht so wohl von ihrer Badereise heimgekehrt, || wie ich es wünschte. Auch ist es mir leid, daß Ernst sich wieder so ermüdet fühlt, nach der angestrenkten Arbeit. Seine Reisen sind jetzt immer keine Erholung, nur erhöte Arbeit. –
Doch wir können es nicht hindern, und wollen uns nur freuen, wenn wir ihn wohlbehalten wieder bei uns haben. – ||
Bitte schicke mir den einliegenden Bericht wieder, damit ich ihn zu den übrigen lege.
Sei mit den Kindern innig gegrüßt von
Deiner
alten Mutter
Lotte.
Hermann und Heinnrich sind hier. –
a korr. aus: Montag