Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, Berlin, 20. Juli 1869
Berlin d. 20sten
July 1869
Lieber Ernst!
Gestern erhielt ich Deinen Brief und war in Folge dessen gleich heute bei Herrn Joachim, der mir sagte der Kurs stehe jetzt sehr hoch, wie Du auch aus beifolgender Rechnung ersiehst. Ferner sagte er mir: Norwegisches Geld sei hier gar nicht zu bekommen, das müßtest Du Dir in Stettin einwechseln oder, || wenn Du dazu keine Zeit habest, so würdest Du es sicherlich gleich an der Küste, wo Du landest, erhalten, a mit preussischem Gelde kämst Du gewiß fort. –
Ich freue mich sehr auf Dein Kommen, Du wirst noch wohl bestimmter schreiben; wahrscheinlich kann ich Dich nicht auf dem || Bahnhof abholen lassen, da Friedrich gestern militär Order erhalten hat am 26sten einzutretten, wir wollen reklamieren, das wird aber wohl nicht viel helfen, dann wirst Du Dir eine Droschke nehmen müssen. Bleeks wirst Du dann wohl noch hier finden. Wilhelm bekam gestern von Bonn Deinen Brief. – –
Tante Gertrude ist immer noch nicht recht, und || wird nicht reisen. Tante Bertha und ich wir sind tüchtig erkältet, wohl in Folge des raschen Wetterwechsels. – Daß auch bei Euch es mit den verschiedenen Kranken noch immer nicht nach Wunsch geht, thut mir leid, ich wünsche von Herzen gute Besserung. –
Gruß und Kuß Dir, Frau und Kind von
Deiner
alten Mutter
Lotte
a gestr. es sei den