Haeckel, Charlotte

Ernst Haeckel an Charlotte Haeckel, [Berlin], 21. [November] 1851

21ste 1851

Mein Herzens Ernst!

Heute früh erhielt ich Deine Kiste, und danke Dir herzlich für die pünktliche Besorgung. Die Äpfel etc. werde ich Vater morgen aufbauen. Wohl wirst Du uns morgen recht fehlen, wie wir ja täglich in Liebe Deiner gedenken, und Dich bei jeder Gelegenheit zu uns wünschen, doch es muß ja wohl so gut sein; sind und bleiben wir uns doch immer || im Geiste nah. Ach und wie freue ich mich zu Weihnachten, welche Freude wird es mir sein, wenn ich Dir so alles in unserer hiesigen Wohnung werde zeigen können.

Deine Versicherung, daß Du gesund bist, freut mich, aber daß Du Frost in den Händen und Füßen hast, ist recht fatal, laß das ja nicht einreissen, gehe gleich zu Basedow, grüße ihn schön von uns, und || frage ihn, was Du machen sollst, dann kaufe Dir gleich bei Magschens oder Prall ein paar dicke lederne Handschuh, Du mußt aber Hirschlederne nehmen, wenn sie auch etwas theurer sind, schlechtere sind gleich verdorben. Sage doch auch Basedow, daß Du oft an den Augen leidest; und schone mir nur Deine Augen recht, weine || nicht, und nimm bei Lichte nichts vor, was die Augen angreift, denke doch, daß es meine Guckel sind. –

Ich werde sehn, ob wir die beiden Bilder, die Du Dir aus Tantens Nachlaß wünschst bekommen können. Tante Bertha ist mehrere Tage recht leidend gewesen, heute hat sie wieder baden können, ich bin viel bei ihr gewesen. – [Briefschluss fehlt]

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
21.11.1851
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 36130
ID
36130