Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 26. Oktober 1886
Potsdam den 26/10 86.
Lieber Bruder!
So eben erhalte ich gleichzeitig
1.) Deine Zeilen u. anliegenden Avis des Banquiers, der nochmals nachgesehen u. nun abweichend von dem neulichen Bescheid, mira mittheilt, daß ich Deine No der III Emission Coeln-Mindener No 14.207 über 900 M nun doch noch zur Convertirung einzureichen habe. Bitte also um baldige Zusendung. Die Coupons habe ich hier.
2.) Geld zur Sendung nach Mülheim habe ich bereit, bitte aber um Angabe der Ankunftszeit des Weins und das Datum des Briefes, so wie, ob nicht außer dem Faß Dir noch Emballage berechnet ist, die doch noch außer den 214,50 M. abzüglich sconto zu bezahlen wäre. ||
3.) Die Nerven von meiner Marie sind doch recht herunter u. eine Ausspannung von 2 bis 3 Wochen wäre ihr sehr dienlich. Kannst Du u. Agnes sie jetzt aufnehmen? So wenig empfehlenswerth die Jahreszeit ist, so möchte ich ihr diese Erholung doch so bald wie möglich gönnen, ehe dieser nicht normale Zustand sich verschlimmert. Sie hofft, daß Hedwig Richter, an die sie heut geschrieben hat, sie hier vertreten könne. Bitte schreibe mir offen, ob es Euch paßt.
Mutter grüßt herzlich, so wie
Dein
treuer Bruder
Karl
a korr. aus: mit