Adolph Schubert an Ernst Haeckel, Hirschberg, 19. Februar 1864
Lieber Vetter!
Die so überaus schmerzliche und tief erschütternde Kunde von dem unerwarteten Dahinscheiden Deiner von Dir innig geliebten und von Allen, die sie kannten, so werthgeschätzten und hochgeachteten Frau Gemalin legt mir die ernste und traurige Pflicht auf, Dir meiner Ottilie und meine aufrichtigste und wärmste Theilnahme an dem herben und schweren Verluste auszusprechen, der Dich betroffen hat. Möge Dein Trost das geistige Fortleben mit der selig Entschlafenen und das unerschütterliche Gottvertrauen sein, das uns selbst die schwersten Schicksale mit stiller und gläubiger Ergebung in den Willen des Himmels tragen lehrt. ||
Wir sind hier Gott sei Dank Alle leidlich wohl, nur unsre Mama Giessel war während der letzten 4 Wochen recht leidend; gestern ist sie zum Erstenmale wieder ausgegangen, da sie sich nun wieder wohler fühlt.
Mit den ergebensten Empfehlungen an Deine geehrten Eltern, an die ich heute nicht mitschreibe, da mein Schwiegervater und meine Frau dies thun wollen, bin und bleibe ich
Dein
alter Vetter
Adolph.
Hirschberg
19 Februar 1864.