Ernst Haeckel an Gustaf Retzius, Jena, 21. Dezember 1879
Jena 21. Dec 79
Hochverehrter Herr College!
Binnen Kurzem werden Sie ein Exemplar meiner „Monographie der Medusen“ erhalten, das ich durch meinen Verleger an Sie abgeschickt habe. Die II. Hälfte nebst Schluss erhalten Sie im Frühjahr. Es ist eine bescheidene Gegengabe im Vergleiche zu dem kostbaren Prachtwerke, das ich von Ihnen und von Key erhalten habe. ||
Sehr gerne hätte ich noch zwei andere Exemplare nach Stockholm geschickt, eines an Key und eines an Lovén. Leider habe ich aber so wenige Exemplare zum Verschenken erhalten, dass ich darauf verzichten musste. Ich darf Sie aber wohl freundlichst bitten, Lovén und Key das Werk zu zeigen, und wenn sie es wünschen, auch zu leihen. ||
Da ich das grosse Vergnügen hatte, in London Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen, und zugleich Ihre liebenswürdige Frau Gemahlin kennen zu lernen, darf ich Sie wohl auch bitten, mich letzterer bestens zu empfehlen.
Mit hochachtungsvollem Grusse
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel
verte. ||
P. S.
Sollte ich aus Stockholm (vielleicht auch von Nordenskjöld) noch Medusen und Lucernariden zur Untersuchung bekommen können, namentlich arktische Formen, so würde ich dafür sehr dankbar sein.