Ernst Haeckel an Theodor Eimer, Jena, 10. Mai 1897
Jena | 10. Mai 1897.
Verehrter Herr College!
Meine Postkarte, auf der ich Ihre Fragen beantwortete, wird sich mit Ihrem gestern erhaltenen Brief gekreuzt haben. Ich sende Ihnen hiermit die gewünschten Baupläne unsres Zoolog. Instituts (8 Blätter), bitte jedoch sie baldmöglichst zurückzuschicken, da das Universitäts-Bau-Amt (– der Besitzer –) sie nur ungern ausleiht. Auf Ihre weiteren Fragen bemerke ich noch Folgendes: ||
1. Der Bauplatz für das Zoologische Institut wurde vom Fiscus der Universität geschenkt.
2. Der Rohbau (gelber Backstein) kostete 60.000 Mk (– sehr billig! Submission.)
3. Die innere Einrichtung war größtentheils schon vorhanden; Schätzung Ihres Werthes vermag ich nicht zu geben.
4. Die sämmtlichen Maaße können Sie aus dem beifolgenden Bauplane leicht ersehen.
5 Der Raum erwies sich schon wenige Jahre nach der Installation (1883) als zu beschränkt; insbesondere sind die Sammlungs-Räume zu klein. Einen Praeparator besitzen wir nicht, nur einen Diener. ||
Bei meiner Rückkehr aus Messina (wo ich eine schöne Plancton-Sammlung gemacht habe) fand ich hier – nach 3 monatlicher Abwesenheit – über 200 Briefe und 300 Drucksachen vor!
Entschuldigen Sie daher den flüchtigen Gruß
Ihr ergebener
Ernst Haeckel