Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Albert Niess, Jena, 2. März 1876

Jena 2. März 76

Lieber Herr Niess!

Für Ihren lieben Brief und die freundlichen Erinnerungen, die Sie von Jena mit fortgenommen und die ich uns zu erhalten bitte, danke ich Ihnen mit meiner Frau herzlich; nicht minder für die ausgezeichneten Pfefferkuchen, die Sie uns von Nürnberg schickten und die Ihr Andenken bei meinen dankbaren Kindern sehr frisch erhalten haben. Es freut mich zu hören, daß Sie auch mit Ihrem Nürnberger Besuche zufrieden waren und daß Sie wohlbehalten und erfrischt heimgekehrt sind. || Ich hatte gehofft, Sie auf der Rückreise von Cöln nach Potsdam – wenn auch nur auf einige Stunden – in Braunschweig besuchen zu können. Leider bleibt aber keine Zeit übrig, da ich nach einem vorgestern erhaltenen Briefe meinen Reiseplan ändern muß. Ich muß mir also die Freude, Sie in Ihrem Daheim zu besuchen und Ihre liebe Frau kennen zu lernen, für später versparen. Vielleicht komme ich im Sommer dazu. Jedenfalls ist dieses „Aufgeschoben“ nicht aufgehoben! Es thut mir aber sehr leid, daß ich nicht jetzt schon Ihren Besuch erwidern kann. || Die versprochenen Thier-Kupfer sollen Sie erhalten, sobald ich sie wiederfinde. Ich suchte sie sofort am anderen Tage nach Ihrer Abreise; muß sie aber verlegt haben, wie das bei meinen Bilder-Haufen sehr oft geschieht! Bitte also auch für diesen Aufschub um freundliche Entschuldigung! Am 9. März reise ich von hier ab. Bis dahin giebt’s noch viel zu thun. Für heute daher nur noch freundlichsten Gruß, auch an Ihre liebe Frau und Herrn Dr. Rossmann.

Mit wiederholtem Danke

Ihr treu ergebener

E. Haeckel.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
02.03.1876
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
Stadtarchiv Braunschweig
Signatur
G IX 8: 11
ID
31909