Schillings, Carl Georg

Carl Georg Schillings an Ernst Haeckel, Berlin, 30. Dezember 1904

BERLIN N.W. DEN 30.XII.04.

FRIEDRICHSTRASSE 100.

Hochverehrter Herr Professor!

Sehr verehrter Gönner!

Erlauben Sie mir Ihnen meine herzlichsten Neujahrswünsche zu übermitteln und Ihnen Dank zu sagen für Ihre grosse Liebenswürdigkeit!

Möge das neue Jahr Ihnen nur Erwünschtes bringen und von neuem abermals tau-||

sende von Bewundereren [!].

Das heranwachsende Geschlecht, dessen Lehrer Sie sind, hochverehrter Meister, lässt Ihrer Schule gute Rekruten heran blühen, dessen seien Sie gewiss.

Ich aber schätze den Tag wo ich Sie kennen lernen durfte als meinen glücklichsten.

Wann darf ich Sie einmal in Berlin sehn?

Graf und Gräfin Bethusy haben den grossen Wunsch einmal Sie, Bölsche und Heck zusammen bringen zu dürfen – ganz sans gene? Wäre das nicht zu machen und zu ermöglichen!

Auch Jupiter gewährte zuweilen die kühne Bitte eines Bettlers. Warum sollte ich nicht Kühnes so einmal waagen?

Dass Ihre Blitze mich nicht zerschmettern weiss ich – dass aber Ihr starker Arm mich auch ferner im Leben stützt dass weiss ich auch!

Mit den gehorsamsten Wünschen für 1905 abermals

ganz Ihr ergebenster CG Schillings.

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
30.12.1904
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 31346
ID
31346