Wilhelm Engelmann an Ernst Haeckel, Pontresina, 4. August 1874
WILH. ENGELMANN
LEIPZIG
Pontresina, 4. August 1874.
Mein verehrtester Freund!
Auch hier an der Grenze von Italien denke ich Ihres Werkes, denn nach den erhaltenen Nachrichten aus Leipzig, werden von den 2000 Exemplaren nur wenige zur à Condition-Versendung übrig bleiben, so daß der 2te unveränderte Abdruck sofort in Angriff genommen werden muß, damit bis Ende October Alles fertig ist, und selbst dann fürchte ich, daß das Buch mehrere Wochen fehlen könnte, was wir um jeden Preiß vermeiden müssen.
Ich möchte Sie daher angelegentlichst bitten, 10–20 Bogen nach Leipzig zu senden, damit diese sogleich in Angriff genommen werden, und diese noch bis Ende August fertig werden. Ebenso muß Giltsch seine Tafeln noch einmal lithographiren, da wie er sagte, diese ina noch 2500 Abdrücken || von den ersten Steinen nicht mehr zu machen wären. Wollten Sie wohl die Güte haben und bei Herrn Giltsch diesen Auftrag bestellen?
Könnten Sie mir per Postkarte mit wenigen Worten Ihre Antwort geben, wäre es mir für die ferneren Dispositionen sehr angenehm.
Willy, der mit seiner jungen Frau höchst glücklich lebt, läßt Sie herzlich grüßen; Mitte September wird er wohl noch auf 14 Tage in Leipzig bleiben.
Mit wärmster Empfehlung an Ihre liebe Frau und Mutter, bleibe ich in freundschaftlicher Ergebenheit
Ihr
Wilh. Engelmann
a eingef.: in