Eggeling, Heinrich von

Heinrich von Eggeling an Ernst Haeckel, Jena, 16. Dezember 1908

J. 16/ XII 08

Lieber Freund!

Die neuesten Nachrichten über Ihr Befinden haben mich sehr betrübt. Noch drei bis vier Wochen bis zur Herstellung – das ist ja höchst fatal! Aber was hilft Klagen, man muß sich eben schicken und ertragen!

Das habe ich mir auch zu sagen, da ich eben von Professor Wittmaack komme. Nach gründlicher Untersuchung gab er mir die wenig tröstliche Auskunft, dass er zwar aufa Besserung hofft, dass aber diese Abnahme meines Gehörs nicht mit einer Erkältung, nicht mit Katarrh zusammenhänge; die Nerven seien schuld. Er will mit Seidel über eine Kur Rücksprache nehmen, der ich unter-||worfen werden soll. So sehe ich denn der Ankunft unseres Seidel entgegen und den weiteren Nachrichten. Das der Grund, weshalb ich noch nicht zu ihnen komme. –

Mit meiner Taubheit würde ich auch Ihnen nur beschwerlich fallen. –

Ertragen wir unser Leid mit tröstlichem Sinne, der über so vieles hinweghilft. –

Aber es gab bessere Tage! –

Mit herzlichsten Grüßen

Ihr treuer

Eggeling

a eingef.: auf

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
16.12.1908
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 2661
ID
2661