Heinrich von Eggeling an Ernst Haeckel, Jena, 16. Februar 1900
Jena 16 Februar 1900
Hochverehrter lieber Freund!
Auch ich muss Ihnen unsere herzlichsten Glückwünsche für Ihr neues Lebensjahr schriftlich senden, da mein Zustand mir ein Ausgehen noch nicht gestattet.
Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen alles Beste, vor Allem, dass Sie uns in Frische und Gesundheit und thätiger Schaffenslust erhalten bleiben! Bewahren Sie nur Ihre freundschaftliche Gesinnung, die mich so sehr beglückt. Ich bleibe Ihnen für immer treu und dankbar ergeben.
Sehr leid ist es mir, aus Ihren freundlichen Zeilen, die mich sehr erfreuten, zu ersehen, || dass Sie durch Erkältung an das Haus gefesselt sind; möge sie schnell vorübergehen!!
Mein Fußleiden scheint wirklich jetzt geheilt zu werden ‒ dank Prießnitz! Aber das Allgemeinbefinden lässt sehr viel zu wünschen übrig, so dass mir recht zweifelhaft wird, ob wir den beabsichtigten Besuch in Meiningen werden ausführen können. Sehr schade!
Meine Frau und Tochter schließen sich meinen wärmsten Wünschen für Ihr Wohlergehen an und bitten mit mir um Freundlichste Grüße an Ihre hochverehrte Frau Gemahlin.
Treu bis immer
Ihr Eggeling