Karl Rothe an Ernst Haeckel, Weimar, 6. März 1899
Weimar 6. März 1899.
Sehr geehrter Herr Professor!
Mit der Zusendung Ihres Werkes über Kunstformen der Natur haben Sie mir eine außerordentliche Freude bereitet; für Ihre Freundlichkeit sage ich Ihnen herzlichsten Dank. Gleich mir ist auch meine Frau ganz entzückt über die Schönheit der || Formen, die durch Ihre Darstellungen vor das Auge geführt werden, über die wunderbare Regelmäßigkeit des Aufbaus, über den Reiz der Farben. Schwiegervater u. Schwiegermutter, die Kinder, kurz die ganze Familie betrachtet immer wieder mit neuem Entzücken || das Werk u. freut sich des Besitzes Ihrer freundlichen Gabe. Allerlei Pläne tauchen auf zur praktischen Verwerthung der herrlichen Abbildungen. Nicht zweifelnd daß es jedem Beschauer des Werkes so wie uns ergehen wird, bin ich gewiß daß Ihrem dankenswerthen Unternehmen || ein großartiger Erfolg in Aussicht steht.
Die für die höchsten Herrschaften und Exzellenz von Pawel bestimmten Exemplare habe ich an ihre Adressen befördert.
Ihrer verehrten Frau Gemahlin mich bestens empfehlend verbleibe ich in ausgezeichneter Hochachtung
Ihr dankbar ergebener
Rothe