Rottenburg, Paul von

Paul Rottenburg an Ernst Haeckel, Glasgow, 18. Juni 1914

Paul Rottenburg.

ADDRESS TELEGRAMS

Rottenburg, Glasgow.

18. Juni 1914.

Herrn Geheimrat Prof. Ernst Haeckel

Excellenz

Jena.

Liebster Freund!

Herzlichen Dank für Deinen lieben Brief mit ausführlichen Nachrichten. Es thut mir unendlich leid, zu hören, dass Schwester Röschen immer noch bettlägerig ist.

Ich freue mich unendlich auf meinen Besuch im Herbst und werde alle Anstrengungen machen, ein paar Tage in Jena zu bleiben und mehr von Dir zu sehen, Dir auch von unseren Erlebnissen im fernen Osten ausführlicher zu erzählen, und lasse Dich später wissen, wie und wann.

Heute sende ich Dir separat eine Aufnahme von mir, welche die Familie für gut erklärt.

Lange schon ist es her, dass ich Dir keine Harris Tweed mehr schickte, und ich würde mich unendlich freuen, wenn Du mir wieder einmal Gelegenheit gäbest, Dir einen derartigen Anzug zu schicken. Auch mache ich dich auf Orange-Marmelade aufmerksam, und hoffe, Du bist nicht zur Concurrenz übergegangen sondern reservirst mir Deine Ordres. ||

Für Uebersendung von Ostwald’s „Haeckel“ herzlichsten Dank, aber eine Festschrift in zwei Bänden habe ich bislang noch nicht bekommen, hoffe nur, sie wird mir von Indien wieder zurückgesandt werden, und lasse Dich dann sofort wissen.

Walther war so liebenswürdig und schickte mir die Sammlung von Photographien.

Wenn ich es einrichten kann, spritze ich mal in München vor und besuche Walthern.

Inzwischen aber herzliche Grüße an Schwester Röschen und Dich selbst von

Deinem treu ergebenen!

Paul Rottenburg

Rheuma und Hexenschuss plagen mich mal wieder. Wozu hat der Herrgott die Harnsäure geschaffen! Tante Ida ist heute Mittag nach Berlin gefahren ihre Schwestern besuchen. – P.R.

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
18.06.1914
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 20179
ID
20179