Max Fürbringer an Ernst Haeckel, Heidelberg, 18. November 1904
HEIDELBERG, 18.11.1904.
Lieber Freund,
HOCHGEEHRTER HERR KOLLEGE!
GESTATTEN SIE MIR, IHNEN DEN BEILIEGENDEN AUFRUF, DER SICH NACH UNTERZEICHNUNG DURCH EINE ANZAHL HERVORRAGENDER FACHGENOSSEN UND GEGENBAUR IM LEBEN NÄHERSTEHENDER KOLLEGEN UND SCHÜLER AN DIE WEITEREN KREISE DER VEREHRER WENDEN SOLL, ZUZUSENDEN UND SIE ZU BITTEN, DURCH IHRE UNTERSCHRIFT DIE AUSFÜHRUNG DES WERKES – DAS NACH DEM EINSTIMMIGEN URTEILE ALLER, DIE ES SAHEN, DIE WEITAUS BESTE BILDLICHE DARSTELLUNG GEGENBAURS IST – ZU UNTERSTÜTZEN.
FÜR BALDGENEIGTE GÜTIGE RÜCKSENDUNG MIT IHRER UNTERSCHRIFT WERDE ICH IHNEN DANKBAR VERBUNDEN SEIN.
MIT KOLLEGIALER EMPFEHLUNG und herzlichsten
Grüssen
HOCHACHTUNGSVOLL
M. Fürbringer.
Lieber Freund!
Ausser der Seffner’schen Büste existirt noch eine andere, die vor einigen Monaten von einem hiesigen Bildhauer Fries aus eigner Initiative angefertigt und auch in verschiedenen Zeitungen sowie in einem Inseratenblatt des Morph. Jahrbuchs angekündigt wurden. Diese Büste von Fries ist so ähnlich, versagt aber ganz im geistigen Ausdruck und in der Vornehmheit der Auffassung. Sie kann mit der in jeder Hinsicht wundervollen Seffner’schen Büste nicht verglichen werden.
Hoffentlich geht es Dir und Deinen Lieben recht gut.
Dein MF.