Sokolowsky, Alexander

Alexander Sokolowsky an Ernst Haeckel, Stellingen bei Hamburg, 12. Dezember 1910

DR. PHIL. A. SOKOLOWSKY

STELLINGEN BEI HAMBURG.

DEN, 12. Dezember 1910

Hochverehrter Herr Geheimrat!

Beifolgend erlaube ich mir Ihnen ein Exemplar meines soeben erschienen kleinen Werkes: „Affe und Mensch in ihrer biologischen Eigenart“ zuzusenden. Sie sehen aus dem Inhalt des Buches, dass ich unentwegt bemüht bin, so weit ich es vermag, auch von meiner Seite aus gegen Dummheit und Orthodoxie anzukämpfen. Ich habe mich ausserordentlich gefreut, als ich in der Zeitung las, dass Sie, hochverehrter Herr Geheimrat, wieder zur Feder gegriffen haben und für die Wahrheit energisch eintreten. ||

Es erfüllt mich mit grosser Begeisterung, dass ich mich Ihren Schüler nennen darf und habe ich in meiner Schrift wiederholt darauf hingewiesen. Sollten Sie ein Exemplar Ihres „Sandalion“ für mich übrig haben, so wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir ein solches mit einigen Worten von Ihnen zusenden wollten. Ich könnte mir ja leicht ein Exemplar kaufen, es hat aber für mich einen ganz anderen Wert, wenn es von Ihnen direct stammt. Ich werde darüber auch ausführlich berichten.

Hoffentlich geht es Ihnen recht gut, was ich von mir auch berichten kann. Heute las ich in der „Neuen Hamburger Zeitung“ von Ihrem „Sandalion“ und habe mich sehr gefreut, dass die Redaction für Sie || so entschieden eintrat.

Meine Frau und meine Tochter lassen Ihnen auch herzliche Grüsse übersenden. Namentlich freut sich die letztere, die grosses Interesse für Naturwissenschaften hat, sehr, dass a sie Ihre Bekanntschaft damals im Zoologischen Institut noch machten konnte.

Mit hochachtungsvollen Grüssen

Ihr Sie treu verehrender Schüler

A. Sokolowsky.

a gestr.: Sie

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
12.12.1910
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 13330
ID
13330