Elias Lehr an Ernst Haeckel, Wien, Juni 1900
Elias Lehr
Wien im Juni 1900.
II. Rothe Sterngasse 7.
Hochwohlgeboren
Herrn Professor Ernst Haeckel
Jena
Hochverehrter Her Professor!
Ausgezeichneter Denker und Lehrer!
Nennt man die weltgebietenden Gestalten die mit der Lichtfackel ihres Genies, die Wesenheit des Bestehenden, die Tiefen des Uhrstoffes durchleuchten, so wird auch Ihr Name mitklingen, als der des Forschers der zum Wohle der Menschheit als sein Genius gesandt ward.
Ihr Name beschwingte auch meine Feder, als ich denselben in würdigem Kreise zu nennen mir erlaubte in der Schrift die nachfolgend, Ihnen Meister unterbreitet wird.
Dem großen Forscher, möge die geringe Gabe meiner Bestrebungen, willkom-||men sein, und gönnten Sie ein Zeichen nur Ihrer Würdigung, dem in Ehrfurcht verharrenden Autor er würde dieses als ein Flammen-Zeichen hißen auf den Höhen weitern Schaffens.
Diese seine Hoffnungen zu verwirklichen, darin gipfeln Zweck und Ziele dieser Zeilen, entboten von Ihrem Herr Professor
mit gerechter Bewunderung
stets verharrenden
Elias Lehr
Autor des „Dreiklang“